Die imposanten Prachtbauten der Antike beweisen, dass der Mensch schon früh über spezielle Hebevorrichtungen verfügt haben muss, mit denen sich enorme Lasten bei relativ geringem Aufwand von Kraft anheben ließen.
Als eine der bedeutsamsten Hebevorrichtungen der Menschheitsgeschichte muss der Flaschenzug genannt werden, zumal er noch heute in der Industrie Verwendung findet.
Von der Antike bis zur Renaissance
Wann und von wem der erste Flaschenzug entwickelt wurde, lässt sich aus heutiger Sicht nicht mehr unumstößlich sagen. Der erste zusammengesetzte Flaschenzug soll jedenfalls von niemand Geringerem als Archimedes erfunden worden sein. Allerdings gibt es ein assyrisches Relief aus dem Jahre 970 vor Christus, auf dem bereits ein Seilzug mit einer einzelnen Rolle abgebildet ist. Zudem ist bekannt, dass bereits 750 vor Christus Einbaumkräne genutzt wurden, deren Seile über drei oder sogar fünf Rollen liefen. Diese Kräne wurden je nach Anzahl an Rollen Trispastos oder Pentaspastos genannt. Später gab es dann noch den sogenannten Polyspastos, der übrigens im ersten Jahrhundert sehr ausführlich von einem römischen Ingenieur, Architekten und Architekturtheoretiker namens Vitruv in dessen zehntem Buch über den Maschinenbau beschrieben wurde.
Eine weitere Berühmtheit, die in dem Zusammenhang genannt werden muss, ist Leonardo da Vinci. Von ihm weiß man, dass er sich bei einigen seiner Erfindungen Flaschenzüge zunutze machte. Als einer der entscheidendsten Meilensteine in der Geschichte des Flaschenzugs muss noch die Errichtung des 25,31 Meter langen und 300 Tonnen schweren Obelisken auf dem Petersplatz in Rom im Jahre 1586 genannt werden, bei der insgesamt 47 Flaschenzüge im Einsatz waren.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Flaschenzugs
Dass auch heute noch Flaschenzüge zum Beispiel in der Industrie in Verbindung mit speziellen Spannvorrichtungen, wie etwa sogenannten Radspannwerken, oder mit Kränen genutzt werden, liegt nicht zuletzt daran, dass sie spätestens ab 1861 kontinuierlich weiterentwickelt wurden. Als eine der wohl bedeutsamsten Weiterentwicklungen muss dabei der sogenannte Differenzialflaschenzug genannt werden, der erstmals in London zum Einsatz kam. Die Besonderheit an diesem Flaschenzug war, dass man mit ihm eine Last von einer Tonne mit einem Kraftaufwand von nur einem Kilogramm anheben konnte.
Mit den heutigen hochmodernen Elektroseilwinden, auf www.transprotec.de oder anderen Anbietern, reicht wiederum ein einfacher Knopfdruck, um je nach Modell Lasten von mehreren Tonnen ganz einfach zu bewegen.
Wenn man bedenkt, welche unfassbaren Leistungen die letzten Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende mit den stetig weiterentwickelten Hebevorrichtungen vollbracht wurden und inwiefern die Elektroseilwinden heute unabdingbar für die moderne Industrie sind, kann der Flaschenzug als eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheitsgeschichte bezeichnen werden.
Bildquelle: „Fontana-obelisk“. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fontana-obelisk.jpg#/media/File:Fontana-obelisk.jpg
(aus Leupold, Jacob: Theatrum machinarum. [Bd. 1-9]. Leipzig 1724-1788)