Nachhaltige Technik: Was können Verbraucher tun?

Berlin – In Smartphones steckt eine Vielzahl von Rohstoffen. Deren Abbau belastet die Umwelt. Und häufig befinden sich Minen in Konfliktgebieten, Kinderarbeit ist ein großes Problem. Als Verbraucher steht man dem beim Kauf eines technischen Geräts etwas machtlos gegenüber.

«Verbraucher haben eigentlich keine Möglichkeit zu erkennen, welche Rohstoffe in einem technischen Gerät sind», sagt Jan Kosmol vom Umweltbundesamt. Auch der Preis sagt nichts über die Nachhaltigkeit der Produktion aus.

– Siegel:

Anders als bei Kleidung oder Lebensmitteln hält der Experte Siegel für wenig sinnvoll. Denn die Lieferketten bei technischen Geräten sind viel verzweigter und komplizierter. Wolle man das mit den Zertifikaten richtig machen, bräuchte man Dutzende. «Damit ist dem Verbraucher auch nicht geholfen.» Kosmol sieht das Thema eher zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Industrie angesiedelt. Doch kann man als Verbraucher gar nichts tun?

– Faire Produkte:

«Natürlich gibt es auch als Verbraucher Ansätze und Initiativen, die man unterstützen kann. Ein Beispiel ist das Fairphone», sagt Kosmol. Der Ansatz des niederländischen Sozialunternehmens ist es, seine Smartphones möglichst ohne Ausbeutung von Mensch und Natur zu produzieren und eine Bewegung für fairere Elektronik voranzutreiben. Auch beim Puzzlephone steht der Umweltaspekt im Fokus.

– Nachfragen:

Verbraucher können Druck auf Händler und Hersteller ausüben – durch hartnäckiges Nachfragen: Sie sollten sich beim Kauf nach der Herkunft und den Produktionsbedingungen technischer Geräte erkundigen – auch wenn Händler und Hersteller die Informationen größtenteils noch nicht bereitstellen können.

– Recycling:

Nicht nur der Kauf eines technischen Gerätes kann einen Unterschied machen – sondern auch, was mit dem Smartphone passiert, wenn es ausgedient hat. Denn im Müll sollte es nicht einfach landen. Einige Hersteller nehmen die Geräte zurück. «Im besten Fall werden sie eingeschmolzen und wiederverwertet», erklärt Manfred Santen von Greenpeace. Verbraucher erkundigen sich am besten, ob ein Unternehmen das Gerät zurücknimmt – und was dann damit passiert.

Fotocredits: Daniel Karmann
(dpa/tmn)

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