Düsseldorf (dpa(tmn) – Viele Discount-Läden bieten gerade in der Vorweihnachtszeit besonders edle Produkte in schicker Verpackung an. «Allein die Aufmachung ist aber kein Hinweis, dass ein Produkt hochwertiger sein muss», warnt Sabine Klein von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Oftmals werben die Discounter auch mit Begriffen wie «Gourmet», «Premium» oder «Genuss». Allerdings gilt bei Fleischprodukten, dass Hinweise wie «Spitzenqualität», «Delikatesse» oder eine besonders hervorhebende Aufmachung wie eine goldfarbene Hülle auch mit einer höheren Qualität des Produkts einhergehen müssen. So steht es in den
Leitsätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Das bedeutet zum Beispiel, dass das Fleisch weniger Knorpel aufweist als anderes oder es sich nicht um vom Knochen gewonnenes Restfleisch handelt.
Zur Weihnachtszeit verkaufen Billigsupermärkte auch Pralinen in Festtagsverpackung oder andere Produkte mit edler Aufmachung. «Da muss man dann gucken, ob das wirklich besser schmeckt, als ein herkömmliches Produkt», sagt Verbraucherschützerin Klein. Außerdem gehöre die Aufmachung für viele auch zum Einkaufserlebnis: «Wir Verbraucher stehen ja auch auf schöne Verpackungen», sagt sie. Allerdings lohne sich auf jeden Fall immer ein Preisvergleich.
Ein niedriger Preis müsse nicht zwangsläufig ein Hinweis auf schlechte Qualität sein, erklärt die Expertin. Es komme immer auf die Motivation des Discounters an. «Will der vor allem Kunden mit der Aktion binden, nimmt er auch einen recht niedrigen Verkaufspreis für das Produkt in Kauf.» Schließlich wolle er dann mit dem Verkauf nicht nur finanziellen Gewinn machen, sondern den Kunden langfristig vom Discounter überzeugen und sein Image verbessern.
«Aber klar: Wenn ein Stück Fleisch unfassbar billig ist, kommt es in der Regel nicht von einem artgerecht gehaltenen Tier», warnt Klein. Wer wirklich wissen wolle, wo das Fleisch herkommt, sollte beim Fleischverkäufer seines Vertrauens kaufen und dort nachfragen, rät sie. Eine Untergrenze, wann ein Produkt zu günstig ist, um gute Qualität zu haben, lasse sich aber pauschal nicht festlegen.
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(dpa)