Pferde sind Herdentiere mit sensiblem Sinn für ihr Umfeld. Körperlich sind sie durch Training und tägliche Bewegung gut ausgelastet. Mit den folgenden fünf Ideen für Denksport bleiben sie auch mental lebenslang fit und glücklich.
Spielidee Eins: Lohnenswerte Überwindung
Pferde sind Fluchttiere, gleichzeitig vorsichtig selbst bei schnellen Bewegungen. Eine Stange bringt Anfänger an die Grenze des Machbaren. Ideal für Freiarbeit außerhalb des Leistungstrainings sind zwei Stangen, parallel hintereinander gelegt. Überwindet sich das Pferd und überspringt eine, bekommt es anfangs eine Belohnung. Beim nächsten Versuch muss es Abstand und Höhe besser einschätzen. Schafft es den Parallelsprung über zwei Stangen, fühlt es sich zufrieden, einmal durch die Belohnung, zum anderen über die Selbstbestätigung.
Spielidee Zwei: Topfübung mit Selbstbelohnung
Einen großen Teil des Tages verbringen Pferde mit dem Fressen von Raufutter. Der Genuss lässt sich gut durch Futter im Eimer steigern. Dafür sind als Pferde Zubehör zum Spielen zwei Futtereimer nötig. Sie stehen in Sichtweite zum Pferd und zueinander etwa in zwei Metern Entfernung. Die Topfübung erfordert Geduld und Beobachtungsgabe. Ein Mensch hält das Pferd am Halfter, der andere füllt beide Eimer. Anschließend darf das Pferd frei wählen: Hat es gut beobachtet oder sich geirrt?
Spielidee Drei: Farbtraining für kognitive Talente
Blau, Gelb und Weiß unterscheiden Pferde sehr gut. Gerne stupsen sie beim Farbtraining mit etwas Übung die richtige Tafel in der richtigen Farbe an. Belohnung bestätigt, dass sie die menschlichen Signale richtig verstanden und wunschgemäß umgesetzt haben. Als gelegentliches Spiel für eine intensive Bindung können nun Signale auf den Tafeln aufgemalt werden. Besonders talentierte Pferde lernen so – scheinbar – rechnen, buchstabieren oder menschliche Fragen zuordnen. Die Bestätigung durch Lob und Futter erstaunt durchaus Publikum, ist aber ohne Leistungsdruck ideal, um das Pferd mental mit positiver Bestätigung auszulasten.
Spielidee Vier: Zeigs mir und folge mir!
Pferde sind aufmerksame Tiere, am besten bei intensiver täglicher Zuwendung durch ihre Besitzer. Sie versuchen herauszufinden, was ein bestimmtes Ziel (Target) in der Nähe der Menschen von ihnen verlangt. Zunächst lernen sie, ein Pylone oder einen Eimer anzustupsen. Ist dieses Grundprinzip klar, können jetzt bewegliche Targets folgen, am einfachsten ein Stab oder ein Badminton-Schläger in der Hand. Es dauert eine Weile, bis das Pferd dem menschlichen Stabträger folgt. Berührt es das bewegliche Objekt, wird es belohnt. Ideal ist die Übung beispielsweise, um nervöse Pferde leichter auf einen Pferdetransporter zu bringen.
Spielidee Fünf: Gaumentest für Pferdezungen
Liebe und Glück gehen auch beim Pferdegaumen über den Magen. Spielerisch können Pferde dazu animiert werden, ihre bevorzugten Geschmacksrichtungen selber auszuwählen. Vielleicht ist dieses Heu schmackhafter als jenes, die Karotte gegen einen mit Rosmarin gewürzten Apfel nur zweitplatziertes Leckerli. Dieses Spiel kann sich über Monate hinziehen und Pferden sowie Menschen richtig Freude machen. Denn wenn das Pferd wählen darf, sind gesunde Ernährung und liebevolle Zuwendung auch für das körperliche Training ein starker Punkt für starken Zusammenhalt.
Fazit:
Spielerisch gewöhnen sich Pferde leicht an wechselhafte Umgebungsbedingungen. In gelassener Weidehaltung, abwechselnd zum Training im Pferdesport, fühlen sie sich wohl und ausgelastet. Für das wahre Pferdeglück (nicht auf ihrem Rücken, sondern in ihnen selbst) sind Denksport-Spiele eine optimale Abwechslung.
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