Die Lage und die Gestaltung des Anwesens verinnerlicht die Harmonie zwischen dem Menschen und seiner Umwelt. Schon seit dem 13. Jahrhundert war der Weinanbau in Brandenburg üblich, zur künstlerischen Gestaltung der Lustgärten wurde er jedoch nie herangezogen. Mit Sanssouci sollte sich dies ändern. Die Weinbergterrassen wurden zum Mittelpunkt des Parks und das Schloss wirkt wie die Krone des Weinbergs. Schon Friedrich der Große betitelte das Schloss liebevoll „mein Weinberghäuschen“.
Ohne Sorge, bedeuten die französischen Worte sans souci, genau so dürfte der preußische König die Sommermonate in seinem Schloss verbracht haben. Hier konnte er seinen persönlichen Neigungen und Interessen ebenso nachgehen wie den Staatsgeschäften. Die ländliche Idylle wurde durch die Bockwindmühle, sie schon seit 1736 auf einer Anhöhe steht, noch zusätzlich unterstrichen.
Bescheidene Ausmaße spiegeln die Baukunst des 18. Jahrhunderts wieder
Mit nur zwölf Räumen war das Schloss für einen Regenten eigentlich von recht bescheidenem Ausmaß. Friedrich der Große bewohnte selber nur fünf dieser verfügbaren Räume. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts änderte sich die höfische Baukunst grundlegend. Vorbei war die Zeit der ausladenden Schlösser nach dem Vorbild von Versailles, die eigentlich nur zur Repräsentation der wirtschaftlichen und politischen Mach des Staatsherrn dienten. Pracht und Größe wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts von Bequemlichkeit und Intimität ersetzt.
Doch auch Friedrich der Große zeigte die Macht und Stärke Preußens nach dem Siebenjährigen Krieg mit einem architektonischen Werk. Das Gästeschloss im westlichen Teil des Parks wurde zwanzig Jahre nach Sanssouci im barocken Stil gebaut. Friedrich der Große bezeichnete es selbst als seine Prahlerei. Doch Friedrich der Große verschönerte den Park noch mit zahlreichen anderen Gebäuden und kunstvoller Architektur.
Zeitgenössische Innenraumgestaltung nach dem „Maison de plaisance“
Damit man von allen Räumen mühelos in den Garten gelangen konnte, liegen alle Räume im Schloss Sanssouci auf einer Ebene. Auch bei der Raumaufteilung selbst wurde vor allem auf die Bequemlichkeit geachtet. Die französische Bezeichnung für diese Art des höfischen Komforts war das „Maison de plaisance“. Das Schloss besteht aus zwei Zimmerreihen hintereinander. Auf der Gartenseite, in der Regel die Südseite, befinden sich die Haupträume. Hinter diesen, auf der Nordseite des Schlosses befinden sich die Dienerkammern. Ein Appartement des Schlosses besteht somit aus einem Hauptraum und einer dahinter befindlichen Dienerkammer. Die einzelnen Appartements sind mit Türen verbunden.
Der repräsentative Eingangsbereich im Mittelbau lässt den durchaus intimen Charakter des Schlosses Sanssouci nicht sofort erkennen.
Bauskizzen von Friedrich dem Großen persönlich
Die Grundrissskizzen des Schlosses wurden nach den Regeln der speziellen höfischen Baukunst von Friedrich dem Großen selber angefertigt. Allerdings berücksichtigte er seine eigenen Wünsche und Ansprüche an den Wohnkomfort und wich von der eigentlichen Bautheorie ab. Auch wie die Innenräume auszusehen hatten wurde von ihm persönlich bis ins Detail geplant. Friedrich der Große wurde nicht von der Luxussucht geplagt wie viele andere Herrscher. Mode und Etikette kümmerten ihn nicht, aber es war ihm wichtig sich mit schönen Dingen zu umgeben. Sein feinsinniges Gespür für das Schöne und seine Eigenkompositionen in der Rokokokunst erhielten den Namen friderizianisches Rokoko.