In die Schuldenfalle kann man auf viele Arten geraten. Neben überzogenem Konsum kann es auch aufgrund eines Arbeitsplatzverlustes oder wegen einer Scheidung zu einer anhaltenden finanziellen Schieflage kommen. Wichtig ist dann, rechtzeitig zu reagieren. Wann aber wird es in Sachen Schulden wirklich kritisch?
Verdrängung ist keine Lösung
Eine zu spät bezahlte Rechnung passiert jedem mal. Sei es, dass man diese auf dem Schreibtisch verlegt war oder sich gerade nicht genug Geld auf dem Konto befand. Aufpassen sollte man, wenn sich solche und ähnliche Szenarien häufen und der Stapel der offenen Rechnungen wächst. Wer frühzeitig auf Gläubiger zugeht, die eigenen Schwierigkeiten offen schildert und eigene Lösungsvorschläge in Form von Ratenzahlungen unterbreitet, wird in den seltensten Fällen auf taube Ohren stoßen. Zum einen, weil die Zahlungsbereitschaft glaubhaft vermittelt wird, da man selber auf den Gläubiger zugegangen ist. Zum anderen, weil es für die Gläubiger mit hohen Kosten verbunden ist, die offenen Forderungen auf juristischem Wege durchzusetzen – mit unklarem Ausgang, ob am Ende tatsächlich mehr als gerichtlicher Titel herausspringt, den man mangels Masse nur abheften kann.
Die Mahn- und Vollstreckungsbescheide sind da
Wer diesen Punkt verpasst, wird irgendwann zwangsläufig von Mahn- und Vollstreckungsbescheiden betroffen sein und im Folgenden regelmäßigen Besuch vom Gerichtsvollzieher erhalten. Spätestens an diesem Punkt ist es wichtig, professionelle Hilfe in Form einer Schuldenberatung in Anspruch zu nehmen. Umfassender Rat findet sich beispielsweise hier. Denn die Probleme lassen sich dann in aller Regel nicht mehr auf einfache Weise und durch Ratenzahlungen aus der Welt schaffen. Gerade wenn es um eine Privatinsolvenz geht, kommt es darauf an, möglichst schnell die notwendigen Schritte in die Wege zu leiten. Denn durch Zinsen und Nebenkosten wachsen die Schulden weiter an und je länger dieser Zustand anhält, desto höher ist auch die Gefahr, dass irgendwann eine Strafanzeige wegen Betrugs folgt, weil man bei Eingehung eines Vertrages nicht damit rechnen konnte, diesen später auch bezahlen zu können. Schulden mit kriminellem Hintergrund sind allerdings von der Restschuldbefreiung am Ende der Privatinsolvenz explizit ausgeschlossen.
Sich zum ersten Schritt überwinden
Weil aber gerade die Restschuldbefreiung den Schritt in ein in finanzieller Hinsicht neues Leben ermöglicht, ist es wichtig, die Probleme nicht endlos weiter wachsen zu lassen. Wenn es finanziell eng wird, ist es daher wichtig, sich die eigene Situation möglichst frühzeitig ehrlich einzugestehen und die notwendigen Dinge möglichst rasch zu erledigen.
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