Lebensversicherungen

Früher galten Lebensversicherungen als die Kapitalanlage überhaupt. Wer sein Geld in Lebensversicherungen anlegte, hatte eine gute und sinnvolle Investition gemacht, so die gängige Meinung. Doch die Welt der Finanzen ändert sich – und mit ihr der Wert von Lebensversicherungen. Ist es heute überhaupt noch ratsam, in Lebensversicherungen zu investieren, oder gibt es mittlerweile sehr viel sinnvollere Wege, die eigenen Ersparnisse anzulegen?

Versicherungsleistung

Bei Lebensversicherungen handelt es sich um eine Sorte von Versicherungen, die das biometrische Risiko einer Person, also in der Regel ihr Todesfall oder Langlebigkeit, absichert. Im Versicherungsfall, der in einem Vertrag festgelegt wird, wird normalerweise eine Versicherungssumme ausgezahlt. Bei den Versicherungsfällen von Lebensversicherungen handelt es sich in der Regel um den Tod des Versicherten zu einer bestimmten Zeit oder aber das Erleben eines zuvor festgelegten Zeitpunkts. Je nach Versicherungsfall unterscheidet man die Lebensversicherungen dementsprechend in Todesfall- und Erlebensfallversicherungen. Je nachdem, wie der Vertrag ausgehandelt ist, können aber auch eine schwere Erkrankung, die Berufsunfähigkeit oder andere Risiken, die mit dem Leben eines Menschen im Zusammenhang stehen, die Versicherungsleistung auslösen.

Vorteile der Versicherung

Der Vorteil von Lebensversicherungen liegt auf der Hand: Stirbt der Versicherte, so ist seine Familie durch die Versicherungssumme, die an sie ausgezahlt wird, vor einem finanziellen Fiasko geschützt. Lebensversicherungen werden deshalb gerne von den Geldverdienern der Familie abgeschlossen. Gleichzeitig nutzen viele Menschen ihre Lebensversicherungen aber auch als Altersvorsorge, denn mit ihnen sparen sie Kapital für den Ruhestand an. Darüber hinaus werden Lebensversicherungen teilweise steuerlich gefördert, was sie als Mittel zur Altersvorsorge noch interessanter macht.

Unterschiede

Darüber hinaus werden Lebensversicherungen unterschieden in kapitalbildende und fondsgebundene Lebensversicherungen. Die kapitalbildenden Lebensversicherungen sind die konservativere Variante. Durch strenge Vorschriften ist bei dieser Form der Lebensversicherungen eine hohe Sicherheit gewährleistet: Der Versicherer nämlich ist eng an die Auflagen des Versicherungsaufsichtsgesetzes gebunden, so darf er beispielsweise in Aktien nur maximal 35 % der Kundengelder wieder investieren. Darüber hinaus gibt es bei dieser Form der Lebensversicherung eine garantierte Mindestverzinsung. Wer es auf eine gute dauerhafte Rendite abgesehen hat, sollte die Auswahl des Versicherers allerdings sehr gründlich treffen. Bei fondsgebundenen Lebensversicherungen dagegen hängen die Auszahlungen der Versicherungsleistungen, nachdem die Laufzeit vorüber ist, vor allem von der Entwicklung ab, die der Wert des besparten Investmentfonds durchgemacht hat. In der Regel kann man bei diesen Lebensversicherungen eine höhere Rendite erwarten, da bis zu 100 % Reinvestition in Aktien möglich sind. Bei langen Laufzeiten ergibt sich eine hohe Rendite, mindestens 20 Jahre sollten eingeplant werden.

Nachteile

Lebensversicherungen scheinen also noch immer attraktiv zu sein – was spricht dagegen? In erster Linie hat vor allem die Attraktivität der kapitalbildenden Lebensversicherungen abgenommen, da sie zum Beispiel nur noch im Rahmen der Riester-Rente steuerlich geltend gemacht werden können. Darüber hinaus gerät man in Sachen Lebensversicherungen leicht in die Zinsfalle – die steigende Staatsverschuldung hat durchaus auch Einfluss auf die Lebensversicherungen, wenn auch mit Zeitverzögerung. Da die Versicherungen in der Regel rund 80 % der Kundengelder in Wertpapieren anlegen, die festverzinslich sind, sind auch sie von der Zinsentwicklung abhängig. Dennoch kann man sich aber als Kunde auf die Zusagen des Versicherers verlassen, denn diese sind verbindlich im Vertrag festgelegt.